Historisches Reden - eine Chronik

  1. Erste Erwähnung über die Gewinnung der Steinkohle ausgangs des Ortes Landsweiler in Richtung Neunkirchen.

  2. Kohlegewinnung und -handel wird von den ortsansässigen Bauern als Nebenerwerb betrieben.

  3. Anschlag eines neuen Wasserlösungsstollens, der nachträglich den Namen des preußischen Staatsministers und Begründers des schlesischen Bergbaus, Friedrich Wilhelm Graf von Reden, erhält.

  4. Teufarbeiten am Schacht Reden 1.

  5. Erreichung der Redensohle.

    Errichtung des Kesselhauses und des Fördermaschinengebäudes.

  6. Errichtung des Zechenhauses und der Schmiede.

  7. Abteufen des Schachts Reden 2.

  8. Fertigstellung des Eisenbahnbaus von Bexbach/Neunkirchen bis nach Reden.

  9. Der Tunnelbau im Höfertal ermöglicht die Inbetriebnahme der Saarbrücker Bahn. Anschluss an das Rheintal (Ludwigshafen) und an das französische Eisenbahnnetz.

  10. Beginn der Teufarbeiten am Schacht Reden 3 und der Arbeiten am Bau der Tagesanlagen. Gründung der Itzenplitz-Schächte und Schaffung einer neuen Förderanlage.

  11. Beginn der Förderung im Schacht Reden 3.

  12. Niederbringung eines Wasserhaltungsschachtes im Klinkenthal.

  13. Aufschließung neuer großer Kohlevorräte und Entstehung zahlreicher neuer Schächte zur Bewetterung der Grube.

  14. Fertigstellung des Rohbaus einer Kohlenwäsche.

  15. Infolge einer verheerenden Schlagwetterexplosion kommen 150 Bergleute ums Leben. Dennoch floriert die Grube nach wie vor.

  16. Anschlag des Doppelschachtes Reden 5.

  17. Beträchtliche Investitionen im Über- und Untertagebetrieb. Unter anderem wird Reden 5 bis auf 936 Meter abgeteuft. Rutschen, Steg- und Gummiförderer werden eingesetzt und der Holzausbau durch eiserne Stempel ersetzt. Das Gleissystem wird erneuert, die Wetterführung verbessert und die Schachtanlage Itzenplitz Untertage an das Redener Grubengebäude angeschlossen. Gleichzeitig wird eine neue Aufbereitungsanlage für Fett- und Flammkohle errichtet und ein neues Zechenhaus mit Waschkaue erbaut.

  18. Nach Abschluss der Arbeiten wird die Schachtanlage Itzenplitz als Förderstandort stillgelegt. Reden 5 wird zentraler Förderschacht.

  19. Eine neue Kokerei wird in Betrieb genommen.

  20. Zunehmende Mechanisierung Untertage.

  21. Aufstellung eines neuen großen Fördergerüstes über Schacht Reden 5.

  22. Mit der Bergbaukrise in den späten 1950er Jahren begann das lange Sterben der Gruben. In Reden führten im Jahr 1958 entsprechende Generalpläne zur Konzentration und Integration der umgebenden Bergwerke und schließlich zu umfassenden Umstrukturierungsmaßnahmen mit für den Saarbergbau umwälzenden Veränderungen.

  23. Die Förderung geht um fast die Hälfte zurück.

  24. Die ehemals selbstständigen Gruben von Sulzbach im Westen bis Bexbach im Osten, von St. Ingbert im Süden bis zum Grubenfeld Kohlwald im Norden werden in die Anlage Reden integriert, nacheinander stillgelegt und ihre jeweilige Förderung im Bergwerk Reden gebündelt.

  25. Reden erhält einen neuen, stilkonform an das ehemalige Zechenhaus angelehnten Bade- und Bürotrakt.

  26. Reden vereinigt jetzt auf sich als Zentralschachtanlage insgesamt zehn ehemals selbstständige Betriebseinheiten an sieben Standorten.

  27. Beschluss zur Stilllegung der Förderung am Standort Camphausen ab 1990 sowie die Schaffung eines „Verbundbergwerks Ost“ mit dem Förderstandort Göttelborn durch die Zusammenlegung der Gruben Camphausen, Göttelborn und Reden.

  28. Beginn der Umsetzung des Zusammenlegungsprogramms im Rahmen des „Drei-Standorte-Konzeptes“ der Saarbergwerke AG, mit dem Reden zur Nebenanlage des neuen „Verbundbergwerks Ost“ werden soll.

  29. Das „Verbundbergwerk Ost“ nimmt den Betrieb auf. Damit geht die 148-jährige Geschichte des selbstständigen Bergwerkes Reden zu Ende.

  30. Die letzte Kohle am Schacht 5 wird gehoben.

  31. Als Folge des sogenannten „Kohlekompromisses“ wird das „Drei-Standorte-Konzept“ aufgegeben und die Kohleförderung in Göttelborn/Reden Ende 2000 eingestellt. In Reden ist die größte unterirdische Wasserhaltung Europas entstanden. Dort arbeiten noch heute 50 Bergleute der Ruhrkohle AG. Reden ist zur modernsten Schachtanlage des Saarreviers geworden.

  32. Die weitere Zukunft des umfangreichen Grubenareals ist ungewiss. In der Vergangenheit brachten 150 Jahre Steinkohlebergbau wirtschaftlichen Wohlstand und Sicherheit für mehrere tausend Familien. Im Zuge der neuen Planung der Landesregierung zur Industriekultur im Saarland ist Reden zusammen mit Itzenplitz zu einem von drei Schwerpunkträumen erklärt worden, die als Erbe der Bergbau-Vergangenheit eine besondere Förderung erfahren sollen.


Der Steinkohlebergbau im Saarland hatte eine lange Tradition.

Bereits im Mittelalter wurden Kohlebrocken, die oberirdisch an den Flöz-Enden gegraben wurden, zum Anfeuern von Öfen genutzt. 1751 wurden diese „wilden“ Steinkohlegruben unter dem Fürsten Wilhelm-Heinrich zu Nassau-Saarbrücken eingezogen, er erkannte den Wert der Kohle. Seither befand sich der Bergbau im Saarland in Staatsbesitz. Ab 1754 wurde im Saarland der systematische und wirtschaftliche Abbau der Steinkohle vorangetrieben, die ersten Gruben entstanden, es waren einfache Stollen, die in den Berg hineingetrieben wurden. Auch erste Versuche des eigentlichen Tiefbaus fallen in diese Zeit. Das Vorkommen der Steinkohle, und der damit verbundene Reichtum des Landes, weckten aber auch Begehrlichkeiten. Seit Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Saar immer wieder zum Zankapfel zwischen Deutschland und Frankreich. Nach der Eroberung des linksrheinischen Gebiets durch französische Truppen im Jahr 1792 erteilte Kaiser Napoleon den Auftrag, die Kohlevorkommen an der Saar umfassend zu kartographieren. 1815 wurde das Saarland zum größten Teil preußisch und das Königliche Bergamt unterstützte den Ausbau der Kohlegruben und verbesserte die Förderung der Kohle. Die wichtigsten Hilfsmittel waren der Einsatz von Dampfmaschinen und der Bau der Eisenbahn, die den Transport der Kohlen erst ermöglichte. So erfolgte ab Mitte des 19. Jahrhunderts die Industrialisierung der gesamten Region, die Kohlegruben nahmen einen raschen Aufschwung, viele Menschen fanden Arbeit, die Bevölkerung wuchs. Im Jahr 1900 arbeiteten 42.000 Bergleute in den Saargruben, 1913 sogar fast 57.000.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Eigentum der Saargruben für eine Dauer von 15 Jahren an Frankreich übertragen. Die französische Verwaltung investierte daraufhin in die Kohlegruben, sie zählten zu den modernsten Bergwerken in Europa. 1935, nach der Volksabstimmung und der Rückgliederung des Saarlandes, wurden die Saargruben von der deutschen Regierung zurückgekauft. Im Zweiten Weltkrieg verringerte sich die Belegschaft, Kriegsgefangene und Ostarbeiter wurden eingesetzt. 1945 übernahm die französische Militärregierung die Verwaltung des Saarlandes und damit auch die Saargruben. In den nächsten Jahren wurden die höchsten Förderzahlen im Saarbergbau erreicht, fast 63.000 Bergleute arbeiteten in den Bergwerken. Nach der Rückgliederung des Saarlandes an die Bundesrepublik Deutschland wurde 1957 die Saarbergwerke AG gegründet. Doch die Hochzeit der saarländischen Kohlegruben war bald vorbei, Importkohle und billiges Mineralöl machten den Kohleabbau unrentabel. In den 1960er Jahren halbierte sich die Zahl der Mitarbeiter. Auch in den kommenden Jahrzehnten musste die Kohleförderung trotz zahlreicher Umstrukturierungen verringert werden. Eine bergbaubedingte Erderschütterung am 23.02.2008 setzte dem saarländischen Bergbau, der erst 2018 auslaufen sollte, ein frühzeitiges Ende. Am 30.06.2012 wurden im Bergwerk Ensdorf die letzten Saarkohlen gefördert. Mit dieser Mettenschicht endete die über 250 Jahre alte Tradition des Steinkohlebergbaus im Saarland, der das Land und die Menschen grundlegend geprägt hat.

REDEN

1846 wurde ein erster Stollen im Klinkerthal bei Landsweiler angeschlagen. Das neue Bergwerk erhielt den Namen des preußischen Staatsministers Friedrich Wilhelm Graf von Reden (1752-1815). 1847 begonnen die Herstellungsarbeiten an einem senkrechten Schacht, das Abteufen, um die unterirdischen Lagerstätten der Kohle zu erschließen. In den nächsten Jahren entstanden die Tagesanlagen in Reden, die oberirdischen Bauten eines Bergwerks. Große Teile der Tagesanlagen dienten der Aufbereitung der Kohle. Das markante und weithin sichtbare Fördergerüst wurde dabei zum Wahrzeichen der Kohlegruben. Die Fördermaschine wurde generell ebenerdig neben dem Schacht aufgestellt und erhielt ein eigenes Gebäude. Die Förderseile zwischen ebenerdiger Fördermaschine und vertikalem Schacht wurden über die Seilscheiben des Fördergerüsts umgelenkt. Das Kesselhaus, das zur Dampferzeugung für die Fördermaschinen diente, und das Zechenhaus, in dem sich die Verwaltung und später auch die Sozialräume der Bergleute befanden, wurden in Reden 1848 und 1849 errichtet. Im Jahr 1851 wurde die Bahnlinie von Saarbrücken nach Neunkirchen eröffnet, sie liegt bis heute direkt neben der Grube Reden. In den folgenden Jahren nahm die Grube einen raschen Aufschwung, sie wird um die Schächte 2 und 3 erweitert, es folgten der Bau einer Schmiede, verschiedener Werkstätten und der Kohlenwäsche. Bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges wurde die Grube Reden auf fünf Schächte erweitert, das heute noch erhaltene Fördermaschinenhaus des Schachtes 5 wird 1916/17 errichtet. Im Jahr 1938, nach einem Besuch von Reichsminister Hermann Göring, wurde die Grube Reden zu einer „Großförderanlage“ ausgebaut, sie erhielt grundlegende Erneuerungen unter und über Tage, wie die Sieberei, ein neues Kompressorenhaus oder ein neues Schachtgerüst und Schachthalle für Schacht 4. Auch das große Zechen- und Verwaltungsgebäude stammt aus dieser Zeit. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das neue Fördergerüst über Schacht 5 errichtet, aber nur wenige Jahre später, 1960, erfolgte bereits die Teilstilllegung der Grube Reden. Nach verschiedenen Umstrukturierungen wird die Grube Reden im Jahr 1991 mit Camphausen und Göttelborn als „Verbundbergwerk Ost“ zusammengefasst, bis im Jahr 1995 die Förderung in Reden endgültig eingestellt wurde.

Nicole Baronsky-Ottmann, M.A.
 

ZECHENHAUS UND REDENER HANNES

Zechenhaus

Das Zechenhaus war unverzichtbar für ein Bergwerk. Dort war nicht nur die Verwaltung untergebracht, es beherbergte auch die Sozialräume, die Umkleide- und Waschräume, die Kauen, für die Bergarbeiter. Ein erstes Zechengebäude wurde in Reden bereits 1849 errichtet. Nach der Volksabstimmung im Jahr 1935 und der Rückgliederung des Saarlandes in das Deutsche Reich besuchte am 02. November 1935 Reichsminister Hermann Göring das Bergwerk Reden und kündigte an, die Grube zu einer Großförderanlage auszubauen. Dies führte zu einer Modernisierung der Grube, es wurde investiert und neugebaut. Der repräsentativste Bau, der in Reden errichtet wurde, war das neue Zechenhaus. Am 10. Juli 1938 wurde das Gebäude eingeweiht. Der Architekt ist nicht bekannt. Jedoch weist ein Stilvergleich mit der Eisenerzgrube Haverlahwiese bei Salzgitter, die 1937 von den Reichswerken Hermann Görings ausgebaut wurde, und deren Betriebsanlagen von 1937-1938 von dem Architekten Herbert Rimpl errichtet wurden, daraufhin, dass die Grube Reden ebenfalls von diesem Architekten geplant wurde.
Das Zechenhaus Reden ist ein großer, geometrischer Bau, der im Wesentlichen aus zwei im rechten Winkel aneinanderstoßenden Flügeln besteht. Im Westflügel befindet sich der monumentale, zweigeschossige Eingangsbereich, der tief in den Bau eingeschnitten ist. Der Eingangsbereich wird von zwei grauen, eckigen Pfeilern gestützt, innenliegend wird das Portal von einem schwarz-grauen Mosaik verziert, das ein geometrisches Mäanderband zeigt. Es ist der einzige Bauschmuck, der sich an dem nüchternen, aber repräsentativen Bau finden lässt. Ebenso wie der Westflügel wird auch der Nordflügel lediglich von einer strengen Abfolge weißer Sprossenfenster gegliedert. Das Obergeschoss ist gegenüber dem Untergeschoss eingezogen, dies betont zusätzlich den geometrischen Charakter des Baus. Das Gebäude wurde aus roten und rotbraunen Birkenfelder Klinkersteinen errichtet. Die Monumentalität des Zechenhauses, das den Eingang zur Grube Reden bildete, beeindruckt auch heute noch.
Im Inneren kann man den Eindruck gewinnen, die Bergleute hätten das Zechenhaus gerade erst verlassen. Ganz besonders die Treppe, die vom Foyer in die erste Etage führt, erzählt noch heute von den vielen Tausenden von Bergleuten, die früher hier entlang gingen. Die Treppenstufen sind bis heute stark ausgetreten. Im Zechensaal wurde die Anwesenheit der Bergleute überprüft und die Arbeitsanweisungen wurden verlesen. Man nennt diesen Raum im Saarland daher „Verlesesaal“. Noch heute beeindruckt die Größe des rechteckigen Saals, an dessen Längswänden sich die Schalter der Beamten erhalten haben. Einen dieser Schalterräume kann man heute für Trauungen nutzen, im Saal finden Veranstaltungen statt. In der großen Kaue des Zechenhauses, den früheren Umkleide- und Waschräumen für rund 4200 Bergleute, werden mittlerweile Wechselausstellungen gezeigt. Heute ist das Zechenhaus der Grube Reden der Standort von unterschiedlichen Sammlungen, Exponaten und Verwaltungen. So haben in dem großen Gebäude das Landesdenkmalamt des Saarlandes, das Institut für Landeskunde im Saarland e.V., die Saarländische Bergverwaltung, die Tourismus- und Kulturzentrale Neunkirchen,  das Zentrum für Biodokumentation, sowie deren Bibliotheken ihren Sitz gefunden.

DER REDENER HANNES

Groß und aufrecht, fast schon heldenhaft, steht der „Saarbergmann“ seitlich vor dem Eingang des Zechenhauses. Es ist eine überlebensgroße Bronzeskulptur des Künstlers Fritz Koelle (1895-1953), geschaffen im Jahr 1937. Fritz Koelle, deutscher Bildhauer aus Augsburg, war mit Elisabeth Karmann aus St. Ingbert verheiratet, deren Vater Bergmann war. Aus eigener Beobachtung kannte Fritz Koelle die Gefahren und die Härte dieser Tätigkeit, er schuf Skulpturen, die das zeigen. Die Darstellung des „Saarbergmanns“ ist jedoch inszeniert, idealisiert. In den Formen vereinfacht, zeigt sie einen kraftvollen Bergarbeiter, dessen Blick in die Ferne schweift. Die nackten, muskulösen Arme lenken die Aufmerksamkeit auf die großen, kräftigen Hände, die Grubenlampe hängt zwischen den Beinen. Die Darstellungsweise von Fritz Kolle zeigt nicht den realen Bergmann, sie überhöht den saarländischen Bergarbeiter, macht aus ihm einen starken, unbesiegbaren Helden. Es spricht für den Humor der Menschen, dass diese heroische Skulptur im Volksmund trotzdem kumpelhaft „Redener Hannes“ genannt wird.

SCHACHT V MIT SIEBEREI

1847 wurde auf der Grube Reden der erste Schacht angeschlagen.

Schacht V war der jüngste Schacht, er wurde im Jahr 1914 abgeteuft, gleichzeitig wurde ein erstes Fördergerüst über diesem Schacht errichtet. Nach der Ankündigung, die Grube Reden zu einer Großförderanlage auszubauen, wurde in den Jahren 1939/40 Schacht V zum zentralen Förderschacht weiterentwickelt. In dieser Zeit wurden auch die Schachthalle und die Sieberei neu errichtet, das neue Fördergerüst kam im Jahr 1949 hinzu. Mit der Fertigstellung dieses Gerüstes war es möglich, den Schacht bis zu einer 8. Sohle in 935 Metern Tiefe unter Tage zu führen.
Das Fördergerüst mit fast 39 Metern Höhe und die umgebende Schachthalle gelten neben dem Verwaltungsgebäude als die Wahrzeichen der Grube Reden. Die hochaufragende, grüne Eisenkonstruktion des Fördergerüstes dominiert die Tagesanlagen bis heute. Das Fördergerüst wurde als ein “Deutsches Strebegerüst konventioneller Bauart in Vollwandprofilen“ von der renommierten Stahlbaufirma Seibert, Saarbrücken, hergestellt. Mit Vollwandbauweise bezeichnet man die Verstärkung der lasttragenden Streben des Fördergerüstes mittels Stahlplatten.
Die Schachthalle und die Sieberei wurden in Stahlskelettbauweise errichtet, das Stahlfachwerk wurde mit Klinkersteinen ausgefacht und mit Fensterbändern versehen. Der Bau war in der Höhe gestuft und die Sieberei gewinkelt vor der Schachthalle errichtet. Nachdem die Kohlen von mitgefördertem Material, Holz, Eisen oder Bergematerial, getrennt waren, wurden sie in der Sieberei nach Korngrößen sortiert, klassiert. Die Sortierung der Kohlen erfolgte mit verschiedenen Verfahren, auf Lesebändern, in Wasserbädern, aber auch durch eine mehrere Meter hohe Maschine namens „Drewboy“. Teilweise wurden die Berge mit der Hand herausgehoben, eine schwere körperliche Arbeit, die während des Zweiten Weltkrieges auch von Frauen erbracht wurde. Nachdem die Kohle von dem Bergematerial getrennt war, wurden die Berge auf Halden deponiert, die Kohlen kamen in einen Bunker, zur Kohlenwäsche oder sie wurden in der Verladehalle neben der Sieberei in Waggons gefüllt. Die früheren Bahngleise der Grube Reden führten daher unter den Hallen hindurch, dort, wo heute die Becken der Wassergärten zum Verweilen einladen.
Die Sieberei ist heute komplett entkernt. Nachdem die Förderung in Reden im Jahr 1995 eingestellt wurde, stand das denkmalgeschützte Ensemble ungenutzt und drohte zu verfallen. In enger Absprache mit dem Denkmalpflegeamt wurden die Hallen in den Jahren 2009 bis 2012 entkernt und teilweise zurückgebaut. Dabei wurden die Fassadenelemente, die Ziegelsteinbänder und die Lichtbänder entfernt, die Stahlrahmenkonstruktionen wurden entrostet, statisch aufgerüstet und mit einem Korrosionsschutz versehen. Nur die offenen Stahlskelette blieben stehen. So wurde der Kern der Gebäude gesichert und erhalten, könnte sogar einer zukünftigen Nutzung neu zugeführt werden. Die heutige, offene Stahlbauweise lässt noch die ursprüngliche Dimension der Hallen erahnen, aber sie wirkt trotzdem leicht und filigran. Gerade in Verbindung mit den Wassergärten ermöglicht sie einen spannenden Kontrast von Natur und Industrie.

FÖRDERMASCHINENHAUS V

Die Fördermaschine war das Herz eines Bergwerks.

Denn sie lieferte die Kraft, um den Transport von Bergleuten, Maschinen und Kohlen zu ermöglichen. Durch sie erreichten die Menschen durch den Schacht ihren Arbeitsplatz unter Tage und die Kohlen konnten über Tage gefördert werden. Erst durch die Erfindung der dampfbetriebenen Fördermaschine konnte genug Kraft erzeugt werden, um in größere Teufen vorzudringen. Die Fördermaschinen wurden in der Regel neben dem Schacht aufgestellt, die Förderseile zwischen der Fördermaschine und dem vertikalen Schacht wurden über Seilscheiben auf den Fördergerüsten umgelenkt. Die Fördermaschinen standen in eigens für sie errichteten Hallen, den Fördermaschinenhäusern. Zuständig für die Maschinen und deren Bedienung war der Fördermaschinist, der damit auch für die Sicherheit der Bergleute während der Seilfahrt verantwortlich war.
Schacht V wurde im Jahr 1914 angeschlagen, zur dieser Zeit wurde auch das Fördermaschinenhaus V errichtet, das 1916/17 fertiggestellt war. Die dazugehörige Dampffördermaschine wurde im Jahr 1937 umgebaut und im Jahr 1983 durch eine elektrische Fördermaschine ersetzt. Da der Austausch der Fördermaschinen, sowie der damit verbundene Bau eines neues Fördermaschinenhauses, im laufenden Betrieb stattgefunden hat, war es technisch zwingend notwendig, den neuen Bau genau vor dem alten Fördermaschinenhaus zu errichten. Um die Förderseile auf die neue Maschine führen zu können, musste das neue Fördermaschinenhaus in der gleichen Achse stehen wie der ältere Bau. Daher ist die Fassade des alten Fördermaschinenhauses heute nur teilweise zu sehen.
Das alte Fördermaschinenhaus ist ein eingeschossiges Gebäude mit einem hohen, vierseitigen Pyramidendach, durch das die Förderseile geführt wurden. Die eigentliche Hauptfassade ist heute zu einem großen Teil durch den Neubau verdeckt, was die Wirkung des neoklassizistischen Industriebaus stark beeinträchtigt. An der Hauptfassade ist noch ein Teil eines leicht hervorstehenden Mittelrisaliten, der mit einem Dreiecksgiebel bekrönt ist, zu sehen. Dieser Mittelteil hat drei schlanke Öffnungen, in denen sich Fenster und Tore befinden, von denen aber nur eine Öffnung zu erkennen ist. Neben dem Mittelteil gliedern zwei hohe, rechteckige Sprossenfenster die Hauptfassade. Das Gebäude ruht auf einem Sandsteinsockel in brauner Farbe, der an den Längsseiten unterschiedlich hoch ausgeführt ist. Das gelblich verputzte Gebäude ist heute stark renovierungsbedürftig. 1981 wurde mit dem Bau des neuen Fördermaschinenhauses V West begonnen. Obwohl es stilistisch zum älteren  Fördermaschinenhaus unpassend in Klinkermauern und Lichtbändern ausgeführt wurde, fügt es sich doch nahtlos in die Architekturen der Tagesanlagen der Grube Reden aus den 1940er Jahren ein, in denen eine einfache, blockhafte Architektur bevorzugt wurde, die mit rotbraunen Klinkersteinen ausgekleidet ist.

SCHACHT IV, MANNSCHAFTSGANG UND SCHACHT III

1887 wurde auf der Grube Reden Schacht IV abgeteuft, in den folgenden Jahrzehnten wurde der Schacht weiterentwickelt, bis er im Jahr 1986 zu einer 8. Sohle in 919 Metern Tiefe unter Tage geführt wurde.

Im Zuge des Ausbaus der Grube Reden zur Großförderanlage ab dem Jahr 1936 erhielt der Schacht IV ein neues Schachtgerüst und eine neue Schachthalle. Das Fördergerüst an Schacht IV ist ein „Deutsches Strebengerüst mit Vollwandprofilen“, es wurde 1939 von der damals renommierten Stahlbaufirma Seibert, Saarbrücken, errichtet und ist damit das älteste noch erhaltene Vollwandgerüst im Saarland. Vollwandbauweise ist die Bezeichnung für die Verstärkung der lasttragenden Streben des Fördergerüstes mittels Stahlplatten. Die zeitgleich entstandene Schachthalle IV ist eine große, gestufte Rechteckhalle, die über den Gleisen erbaut wurde. Sie wurde, wie auch die übrigen  Architekturen der Grube Reden in dieser Zeit, in Stahlskelettbauweise errichtet, das Stahlfachwerk wurde mit Klinkersteinen ausgefacht und mit Fensterbändern versehen. Die Schachthalle ist heute teilweise zurückgebaut. Über den Wassergärten zeigt sich die Halle heute als offenes, mächtiges Stahlskelett und bildet das Pendant zur Halle der Sieberei. Im Bereich unter dem Fördergerüst haben sich die Wände mit Klinkerausfachung und die Andeutung der Lichtbänder erhalten. So kann man sich bis heute eine genaue Vorstellung von der Ansicht der Schachthalle IV machen.

Zwischen Schacht IV und Schacht V hat sich ein zweigeschossiger Verbindungs- und Materialgang, der sogenannte Mannschaftsgang, erhalten. Er diente den Bergleuten, um von den Schächten IV und V zu den Waschkauen im Zechenhaus zu gelangen. Der Gang wurde 1942 als schmaler, langgestreckter Stahlskelettbau errichtet, ebenfalls mit Klinkerausfachungen und Fensterbändern, und einem ebenerdigen Untergeschoss aus Stahlbeton. Heute ist er ebenfalls zurückgebaut, sein Stahlskelett, sowie das Untergeschoss aus Beton haben sich erhalten.

Genau in der Mitte des Mannschaftsgangs, zwischen den Schächten IV und V, befindet sich ein weiterer kleiner Bau, das Schachthaus von Schacht III. Es liegt direkt neben dem Mannschaftsgang und überragt den Gang. Auch dieser Schacht, der bereits 1856 bis in 607 Metern Tiefe abgeteuft wurde, erhielt 1940 eine neue Schachthalle. Bis zur Einstellung der Förderung im Jahr 1995 wurde Schacht III genutzt, 1998 wurde er verfüllt. Trotzdem hat sich bis heute die nach vorne in zwei Geschossen offene Schachthalle erhalten, wenn auch in einem schlechtem Zustand. Die ursprünglichen Klinkerausfachungen und Lichtbänder sind noch zu sehen, sowie die Treppen zur Hängebank, dem obersten Punkt des Schachtes.

Das Schachthallen-Ensemble der Grube Reden beeindruckt noch heute. Da die denkmalgeschützten Hallen zum großen Teil in schlechtem Zustand waren und im Inneren von einer Schicht aus Kohle, Kohlenstaub und ausgetretenem Maschinenöl verunreinigt waren, entschied man sich, das Ensemble in enger Absprache mit dem Denkmalamt zurückzubauen. So konnte das Ensemble im Kern gesichert und erhalten werden. Heute faszinieren die offenen Stahlskelette als Teil der Industrielandschaft über den Wassergärten und ziehen viele Besucher und Fotografen in ihren Bann.

DAS KESSELHAUS

Das Kesselhaus war ein wichtiger Teil der Tagesanlagen eines Bergwerks, denn es diente der Energieerzeugung und Energieversorgung.

Im Kesselhaus wurde der Dampf erzeugt, der für eine Grube unerlässlich war. Dazu wurde Kohle verbrannt, der austretende Dampf aufbereitet und die Abgase der Verfeuerung durch einen hohen Schornstein entsorgt. Mit dem Dampf wurden Kompressoren angetrieben, die die Druckluft für die Maschinen unter Tage zum Abbau der Kohle erzeugten und die Fördermaschinen betrieben, die für den Personen-, Material- und Kohletransport notwendig waren. Durch die zunehmende Elektrifizierung der Maschinen unter und über Tage wurde die Energieversorgung durch die Kesselhäuser unrentabel, die Kessel wurden nach und nach stillgelegt.
Der Kesselhauskomplex der Grube Reden bestand ursprünglich aus zwei Kesselhäusern mit jeweils dazugehörigem Kohlebunker. Die heute noch erhaltenen Teile des Kesselhauses stammen aus den Jahren um 1940, als die Grube Reden zur Großförderanlage ausgebaut wurde. Auffällig ist der noch erhaltene und in hellgrauer Stahlbetonbauweise errichtete östliche Teil der Anlage. Bis heute erkennt man im oberen Bereich die fünf trichterförmigen Schütten, aus denen Kohle auf Wanderroste geladen wurde, die dann zu den Kesseln transportiert wurde. Die übrige Anlage war aus einem Stahlgerüst mit Stahlfachwerken und Klinkerausfachungen errichtet worden. Auch hier wurden die Fassaden zurückgebaut, die Stahlrahmenkonstruktion wurde in den Jahren 2014/2015 saniert und blieb erhalten. Daher lassen sich die ursprünglichen Dimensionen des Kesselhauskomplexes noch gut erahnen. In der Mitte des Komplexes wurde das Stahlgerüst eines Dampfkessels erhalten, das heute mit einem Dach geschützt ist. Er ist der letzte Zeuge von ehemals sieben Kesseln, in denen die Kohle verbrannt wurde. Die Asche der Kohle wurde anschließend in einem Wasserbad „gelöscht“, die Materialien, die dabei entstanden, wurden als Baustoffe weiter verwertet. Gerade der „Lesch“, die im Wasserbad abgekühlte Asche von den Wanderrosten der Kessel, war in der Region ein günstiges und beliebtes Bauprodukt.
Zwischen den Kesseln befand sich früher ein waagerechter Abgaskanal, der Rauchfuchs, der den Rauch zum Schornstein führte. Daher steht neben dem Kesselhaus noch heute ein Schornstein, durch den die Abgase der Kohleverfeuerung entsorgt wurden. Ein Vorgängerbau an gleicher Stelle wurde im Jahr 1938 abgetragen, der neue Schornstein wurde aus Klinkersteinen errichtet und hatte ursprünglich eine Höhe von 95 Metern. Heute ist er um einige Meter gekürzt, er wurde aus Sicherheitsgründen zurückgebaut und verschlossen. Der Schornstein hat heute eine neue Bestimmung, er dient Vögeln als Brutplatz.

MASCHINENHAUS UND KOMPRESSORENHALLE

Das Maschinenhaus der Grube Reden ist ein auffälliges Gebäude.

Bereits 1893 wurde mit dem Bau der eingeschossigen Halle begonnen, 1937 kam ein östlicher Erweiterungsbau hinzu. Der ältere Gebäudeteil ist in einem erfreulichen Zustand, der hellbeigeverputzte Bau aus Sandstein und Klinker wird bis heute von großen Rundbögen aus Klinkersteinen gegliedert, in denen sich Sprossenfenster mit hellen Sandsteingewänden befinden. Daneben haben sich gliedernde Lisenen aus Klinker, Friese und Scheitelsteine als Dekorationen der Fassade erhalten. An der Schauseite des Gebäudes ragen zwei ebenfalls mit Rundbogen und Lisenen verzierte Bauteile hervor. Der Anbau aus dem Jahr 1937 zeigt dagegen erneut die zu dieser Zeit favorisierte Architektur der einfachen, geometrischen Gebäudeteile mit Stahlrahmenkonstruktion, vorgestellten Klinkerwänden und hohen Fenstern. In dem Maschinenhaus befanden sich Kompressoren, die Gase verdichteten. Mit der daraus entstandenen Druckluft wurden Maschinen und Werkzeuge angetrieben. Nach der Elektrifizierung der Grube Reden wurde in dem Maschinenhaus die Grubenwehr, sowie deren Geräte und Schutzkleidungen, untergebracht.

SCHALTHAUS UND ALTE WERKSTATT

Gegenüber dem Maschinenhaus befindet sich das Schalthaus mit der elektrischen Werkstatt.

Das Schalthaus ist ein einfacher, langgestreckter Klinkerbau, dessen Gebäudeteile unterschiedlich hoch sind. An der Längsfront gliedert ein niedrigerer Vorbau das lange Gebäude. Die elektrische Werkstatt wurde östlich an das Schalthaus angebaut, beide Gebäudeteile entstanden ab 1938, 1941 konnten Schalthaus und elektrische Werkstatt in Betrieb genommen werden. Auf einem Grubengelände durften verschiedene Werkstätten nicht fehlen. Eine davon ist die Alte Werkstatt, die im Jahr 1901 errichtet wurde und heute restauriert ist. Mit dem noch älteren Maschinenhaus von 1893 zeugen diese beiden Bauten ganz besonders von der industriellen Baukunst des Historismus. Die Alte Werkstatt wurde aus hellbeigen und rötlichen Sandsteinquadern gebaut, ihre Fassaden werden von Wandvorlagen und rundbogigen Sprossenfenstern mit Sandsteingewänden gegliedert. Wer genau schaut, entdeckt sogar noch einen Scheitelstein mit der Zahl „1901“. Die Alte Werkstatt wird heute für verschiedene Veranstaltungen genutzt. Ihr vorgelagert ist ein weiterer, kleinerer Bau, ebenfalls eine ehemalige Werkstatt. Dieser niedrigere Bau, an dem sich weißverputzte Flächen mit Sandsteinquadern abwechseln, ist ebenfalls durch große Rundbogenfenster gegliedert.

 

DIE SIEDLUNGEN 

Bis Ende der 1950er Jahre herrschte in den saarländischen Bergwerken eine Residenzpflicht.

Der Direktor musste auf dem Werksgelände wohnen, um bei Unglücken oder Störungen schnell handeln zu können. Daneben lebten aber auch Bergleute oder Bergbaubeamte in der unmittelbaren Nähe der Grubengelände, ihre unterschiedlichen Arbeiter-, Beamten- und Direktorenhäuser bildeten eigene Viertel. An die Grube Reden angrenzend haben sich bis heute zwei denkmalgeschützte Straßenzüge erhalten, an denen sich die Wohnformen der Arbeiter und Beamten heute noch ablesen lassen: die Schlossstraße und die Schachtstraße.
In der Schachtstraße, gegenüber des Redener Zechenhauses und unmittelbar vor den Werkstoren der Grube gelegen, entstanden im Jahr 1911 mehrere repräsentative, unterschiedlich gestaltete Doppelhäuser, in denen die Beamten der Grube wohnten. Charakteristisch sind die weit hinuntergezogenen Dachformen, die hohen Sandsteinsockel, die verschiedenartigen, großzügigen Baukörper und die aufwändigen Fassaden der Häuser. Im hinteren Teil der Schachtstraße haben sich einfache, meist nur eineinhalbgeschossige Wohnhäuser für die Arbeiter erhalten. Sie wurden ab dem Jahr 1871 gebaut.

In der Schlossstraße, hinter dem Zechengebäude gelegen, haben sich sechs Doppelwohnhäuser mit Wirtschaftsgebäuden erhalten. Sie wurden im Jahr 1906 gebaut und dienen noch heute als Beispiel für eine geschlossene Zeilenbebauung der ehemaligen Arbeitersiedlungen. Der Name der Straße erinnert an die Direktorenvilla, „das Schlößje“, die oberhalb des Straßenzugs stand. Die aus roten Klinkersteinen errichtete Umfassungsmauer der Direktorenvilla hat sich erhalten, an der Stelle des großzügigen Anwesens aus der Jugendstilzeit befindet sich ein Parkplatz. Noch heute erzählt man sich in Landsweiler-Reden, dass der Grubendirektor die teuersten Eier verspeiste, denn er ließ seine Hühner gleich von mehreren Arbeitern hüten, die dafür abbestellt wurden.

Etwas abseits der Tagesanlagen und von den Halden verborgen, liegt die Werkssiedlung Madenfelderhof. Sie wurde in den Jahren 1920 bis 1922 errichtet, und fällt damit in die Verwaltungszeit der „Mines Domaniales Françaises de la Sarre“. Bei dem Bau der Siedlung entschied man sich, das in Frankreich übliche System der Mietwohnungen umzusetzen, anstatt dem System des im preußischen Saarrevier vorherrschenden Hauseigentums zu folgen. Es entstanden rund 40 schmucklose Doppelhäuser in vier verschiedenen Gebäudetypen, mal traufständig, mal giebelständig zur Straße gelegen. Sie sind auf zwei Straßenzüge verteilt und stehen heute unmittelbar im Schatten der Redener Halden. Der abwechselnde Einsatz der unterschiedlichen, heute hell verputzten und mit großen Ziegeldächern versehenen Gebäudetypen lockert das Siedlungsbild auf. Bemerkenswert ist die bis heute vorhandene Bepflanzung mit Platanen, typisch für französische Dörfer. Die Siedlung steht heute unter Denkmalschutz und gilt als das beste Beispiel einer Miethaussiedlung aus der französischen Verwaltungszeit im Saarland.

Die Arbeit der Bergleute unter Tage war immer auch mit großen Gefahren verbunden.

Daran erinnern zwei Denkmäler auf einer Grünfläche direkt gegenüber dem Zechenhaus. Sie wurden zum Gedenken an die beiden schlimmsten Grubenunglücke in Reden im Jahr 1864 und 1907 aufgestellt. Am 20. Oktober 1864 ereignete sich eine Schlagwetterexplosion, die 35 Bergleuten das Leben kostete. Die schlanke, neugotische Fiale des Saarbrücker Bildhauers Jakob Menges erwähnt auf drei Tafeln die Namen der verunglückten Bergleute bis heute. Am 28. Januar 1907 ereignete sich eine weitere Schlagwetterexplosion mit anschließender Kohlenstaubexplosion, bei der 150 Bergleute getötet wurden. Das zweite Denkmal erinnert an dieses Unglück. Über einem hellen Sockel befindet sich ein Halbrelief, seitlich sind dunkle Tafeln mit den Namen der Verunglückten angebracht, bekrönt wird das Denkmal von einem Giebel mit Hammer und Schlägel. Das Relief zeigt einen Bergmann in einem Stollen und ein Kind vor einem Grabstein mit der hoffnungsvollen Botschaft „Durch Todesnacht bricht ewige Morgenröte".